Shinkansen N700S Hochgeschwindigkeitszug in Japan

Shinkansen Serie N700S – 05.09.2021 © Wikipedia-Autor MaedaAkihiko

Shinkansen Serie N700S – 05.09.2021 © Wikipedia-Autor MaedaAkihiko

Die vorhergehenden Varianten der Serie 700

1999 rollte mit der Shinkansen Serie 700 eine neue Generation von Hochgeschwindigkeitszügen für die Tokaido- und Sanyo-Shinkansen an. Von ihr gab es zusätzlich zwei Varianten: den achtteiligen Hikari Rail Star und sechszehnteilige Züge der Variante B. Nach gerade mal sechs Jahren bestellten die Betreiber JR Central und JR West weitere Hochgeschwindigkeitszüge – eine komfortablere und technisch modifizierte Variante der Serie 700. Die 16-teiligen Superzüge laufen unter der Bezeichnung N700. Doch wiederum nur kurze Zeit später bestellte JR Central eine abermals modifizierte Variante, den „NeiTech-Shinkansen Advanced“ (N700A). 2013 hatten die N700A ihr Debüt.

zum Anfang scrollen

Der erste N700S wird bestellt

Im Juni 2016 war zu lesen, dass JR Central wieder in eine neue Generation von Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszügen investieren möchte. Diesmal werden sie N700S heißen. Das „S“ steht für „Supreme“ und soll hervorheben, dass es die beste aller Varianten der Baureihe 700 sein wird. Zuerst lässt JR Central einen 16-teilien Vorserienzug herstellen, der im März 2018 erstmals seine Versuchsfahrten absolvieren soll. Es ist geplant, die Serienzüge vom Typ N700S ab 2021 im Plandienst einzusetzen.

zum Anfang scrollen

Technische Verbesserungen im N700S

Änderungen am Bremssystem und dem Zugleitsystem ATC (automatic train control) sollen im Fall eines Erdbebens den Hochgeschwindigkeitszug schneller als bisher zum Stehen bringen. Auch das Diagnose- und Überwachungssystem im Zug sowie eine höhere Datenübertragungsrate zum Depot soll zur gewohnt hohen Zuverlässigkeit der Züge beitragen. Eine neue Halbleitertechnik im Antriebssystem erlaubt es, den Zug leichter zu bauen und den Energieverbrauch zu senken. Außerdem sei sie unempfindlicher gegenüber hohen Temperaturen. Eine äußerliche Änderung wird auch die Nase des Zuges erfahren. Wieder einmal geht es darum, den Überschallknall bei Tunneleinfahrten zu unterdrücken. Stromlinienförmige Erhebungen sollen den Luftwiderstand weiter verringern; die Außenhaut soll noch weniger Luftverwirbelungen erzeugen. Im Vergleich zu einem Zug der Serie N700A soll der neue Superzug N700S rund sieben Prozent weniger Energie verbrauchen. Was die Mittelwagen anbelangt, ist eine Reduzierung der Variantenvielfalt geplant. Eine N700S-Garnitur wird dann aus nur noch vier unterschiedlichen Mittel- bzw. Endwagen bestehen, um problemlos die Zuglänge auf 8, 12 oder 16 Wagen anzupassen, je nachdem, wie hoch das zu erwartende Passagieraufkommen sein wird.

zum Anfang scrollen

N700S: Komfort für die Fahrgäste

Die Fahrgäste sollen ab 2021 spüren, dass der N700S wirklich „Supreme“ ist. Vibrationssensoren an den Drehgestellen beeinflussen die Luftfederungen zwischen Fahrgestell und Wagenkasten, was zu einer hohen Laufgüte führen soll. Die Wagen der ersten Klasse – also die Green class – wird darüber hinaus ein „Full Active Vibration Control“ aufweisen, um abermals das Brummen bei hohen Geschwindigkeiten zu minimieren. Ein Punkt ist noch hervorhebenswert: In Japan macht man sich sogar Gedanken, wie man das Stille Örtchen im Shinkansen noch zuverlässiger gestalten kann. Akkus versorgen die Toiletten mit Strom, wenn vielleicht doch mal der Strom im Zug ausfallen sollte.

zum Anfang scrollen

Shinkansen-Netz

zum Anfang scrollen

Quellenangaben

  1. „N700S to launch next generation Shinkansen trainsets“, Railway Gazette International, 02.07.2016.